Hmm... eine Frage, die mich ebenfalls schon beschäftigt hat und wenn ich mich recht erinnere haben wir @ Lienas da doch schon mal im channel drüber gesprochen... mitten in der Nacht

Zufall? *gg*
Aber davon abgesehen zu dem eigentlichen Gegenstand der Frage. Ich will meine Erklärung mal ähnlich aufbauen wie es Roland auch gemacht hat.
Angefangen hat alles damit das ich vor vielleicht zehn Jahren, ich weiss es nicht mehr genau, zufällig mal einen Film gesehen hatte, von dem ich weder wusste, wie er heisst, noch worin es dabei geht. Ich habe nur die Schlussszene gesehen. Monate und Jahre vergingen und diese Schlussszene konnte sich nicht aus meinem Gedächtnis verbannen. Es war der Endkampf zwischen Luke und Darth Vader. Rasende Lichtschwerter und das gewaltige Antlitz von Vader haben mich geprägt. Nicht zuletzt die Energieblitze die aus den Fingerspitzen des Imperators schossen und gegen die Luke Skywalker machtlos war.
Damals war ich fasziniert davon, von den Rebellen.
Jahre später (etwa 2-3) sah ich den Film erneut und ich merkte, das es Star Wars war. Ich verschlang alle drei Teile. Wieder war ich von diesem Kampf, dem Kampf Gut gegen Böse fasziniert. Wieder war ich begeistert, als es schliesslich zum Endkampf zwischen Luke und seinem Vater kam. Doch irgendetwas war anders...
Ich war nicht so zufrieden wie noch beim ersten Mal. Und vor allem: Ich hatte eine Art Mitleid mit Darth Vader. Er war es, der Luke am Ende rettete. ER hatte guten Willen gezeigt und sich körperlich für seinen Sohn eingesetzt, während der angeblich gute Luke Skywalker in seinem Hass ihn vernichten wollte, obwohl er wusste, das es sein Vater war... Nun gut, ich verstand damals noch nicht viel von der Wirkung der "Macht" und den anderen Zusammenhängen zwischen den Charakteren. Ich habe Star Wars einfach nur als einen Scifi-Film geschaut, nicht mehr und nicht weniger.
Wiederrum spielte der Zufall sein Spiel mit mir. Bei uns kommt alle 2 Wochen eine fahrende Bibliothek vorbei ("Bücherbus"), bei dem wir immer Bücher, Videos und Comics ausgeliehen hatten. Dort fand ich beim durchschauen der Bücherreihen mein erstes SW-Buch. Es war die Han Solo-Trilogie (dickes rotes Buch). Ich war begeistert. Auch damals hatte ich noch einen eher größeren Bezug zu den Rebellen als zuvor, doch das sollte sich bald ändern.
Schnell hatte ich die Trilogie durchgelesen und suchte in meiner Büchergier nach weiteren SW-Büchern. Ich fand die Zahn-Trilogie, also den offiziellen Nachfolger der Lukas-Geschichte. Wiederrum verschlang ich sie. Doch genau hier änderte sich etwas. Ich entdeckte meine Liebe zum Imperium. Das hatte mehrere Gründe, die ich im folgenden aufzähle:
1) Genau wie Roland fand ich es unlogisch, dass das scheinbar übermächtige Imperium nie eine wirkliche Chance hatte im Kampf gegen die Rebellen. Die teilweise sehr erstaunlichen Zufälle und Siege der Allianz stieß mir beim lesen sauer auf und schmälerte teilweise sogar den Lesespass. Ich konnte nicht verstehen, wie ein taktisches Genie wie Thrawn und solch geniale Kommandeure wie z.B. Paellon sich unterkriegen lassen konnten. Auch die Erklärung des Endsieges der Allianz mit der versteckten Dreadnaught-Flotte war eigentlich mehr als zweifelhaft.
2) Wer will schon der Gute sein? Genau dieser Gedanke trieb mich auch. Ich las die Zahn-Trilogie zu einer zeit, als ich zu allem Nein sagen musste (die bis heute zum Glück teilweise angehalten hat *gg*) und konnte darum gar nicht anders, als das Imperium lieben.
3) Der letzte Grund ist nicht grundlegend, hat aber meine Haltung gegenüber dem Imperium auf Dauer gefestigt.
Irgendwann merkte ich, durch gespräche und eigene Überlegungen gefördert, welchen Bezug auf das RL Lukas mit dieser Saga nahm oder genommen haben könnte. Es kamen dafür mehrere mögliche Zeitperioden in Frage, darunter die Weltkriege, aber auch der Kalte Krieg! Egal in welche Zeitperiode ich schaute so war es immer der Westen, mutmaßlich die USA, die eben die strahlenden Sieger (Rebellen) verkörperten. Damit schob Lukas den Kinogängern unterbewusst ein vorgefertigtes Weltbild unter, in dem Gut uns Böse klar trennbar waren. Und eben dieser Umstand kotzte mich ehrlich gesagt an. Meine politische Meinung, die die meisten ja kennen, aber die hier eigentlich nichts zur Sache tut *gg* konnte von daher nicht mit den im Film dargestellten Verhältnissen kooperieren.
Da ich aber trotzdem das Universum, welches entstanden war, die geheimnissvollen neuen Orte, einfach die Gedankenspiele zum schaffen einer eigenen Welt so genial fand, das ich es nicht auf Grund dieses Umstandes ganz hinter mir lassen wollte, wurde ich überzeugter Anhänger des Imperiums.
Nun, ich bin kein Fan vom Militär (wenn ich nicht ausgemustert worden wäre, würde ich nen dicken KDV-Stempel auf der Stirn haben

), aber meiner Meinung ist das Militär an sich nicht die Hauptsache im SW-Universum. Jedenfalls nicht auf jede Weise. Wichtiger ist meiner Meinung nach der aufgezeigte Kampf der Mächte. Das dies militärische Strukturen nach sich zieht ist klar

. Und eben dieser Kampf der Mächte, dieses abkapseln vom realen Leben und das eintauchen in eine Welt der festgefahrenen Meinungen, die nur noch mit Blut durchgesetzt werden können, das reizt mich an der ganzen Sache. Es ist einfach ein Erfahrungswert, den ich darin sehe. Und natürlich meine unterdrückte Seite, die ich hier ausleben kann.
Irgendwer hatte mal gesagt, das wir alle die wir am Spiel teilnehmen ein bisschen verrückt wären. Ja, das stimmt. Zumindest für die Imperialen trifft das zu!!!