Beliebte Fehler von Rekruten
Posted: 20. January 2008 18:19
Als Ausbilder mit einiger Erfahrung in unserem Rollenspiel möchte ich hier gerne thematisieren, was von unseren Rekruten immer wieder falsch gemacht wird, aus Unwissenheit oder weil sie von falschen Voraussetzungen ausgehen. Vieles weiß man einfach nicht, und viele Spieler haben auch nie Grundwehrdienst geleistet.
(1) Namensschilder. Uniformen in Star Wars besitzen keine Namensschilder, weder beim Imperium noch bei den Rebellen. Jeder direkte Vorgesetzte kennt seine Untergebenen natürlich irgendwann beim Namen und so lernt man sich dann eben auch kennen. Es geht eben nichts über das altbewährte "Hallo, ich heiße Leia, und du?" Aber niemand kann einfach euren Namen auf der Brust ablesen.
(2) Rangabzeichen. Im Regelwerk erst jüngst korrigiert, möchte ich erwähnen: Mannschaftsdienstgrade tragen nur in Ausnahmesituationen (z. B. in einer besonderen Uniform) ihren Dienstgrad an der Uniform. So sieht man es auch in den Filmen. Normalerweise sind Mannschafter genau wie beim Namensschild anonym und ranglos, das unterste Glied, ob sie nun schon Cm oder LCm sind oder doch erst Recruit. Von der Erfahrung her sind sie alle nah beisammen und einem Offizier sind diese Unterschiede ohnehin egal. Erst Unteroffiziere tragen bei uns Rangabzeichen.
(3) Anrede. Resultiert im Grunde aus (1) und (2). Man weiß gleich, ob man sich etwa auf Augenhöhe befindet, und meistens kennt man sich nach ein paar Tagen ja auch. Ob man sich dann duzt oder siezt, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks und wie gut man sich kennt. Die meisten Rekruten sind in einem Alter, wo man einander ohnehin eher noch duzt, zwischen 18 und 25 Jahren. Deshalb sind auch Mannschaftsdienstgrade normalerweise ziemlich locker und sagen "Du" zueinander.
Der Vorname ist dabei allerdings nicht unbedingt verbreitet. Meistens wird ein Vorgesetzter den Soldaten mit dem Nachnamen (und mit "Sie") ansprechen und der prägt sich deshalb auch den Kameraden und Freunden beim Militär schneller ein. Es ist durchaus üblich, dass Kameraden zu einander "Du, Skywalker" oder "Du, Pellaeon" sagen.
(4) Aussicht aus der Fähre. Beinahe jeder neue Spieler beschreibt in seinem ersten Zug, wie er auf der Stammeinheit ankommt. Er sitzt in einer Fähre und freut sich auf 'sein' neues Schiff. Irgendwie hat er Glück, dass er einen Fensterplatz ergattert hat, und dann kann er sogar einen Blick auf das (immer majestätische!) Raumschiff werfen, ehe er an Bord gelassen wird.
Zonk!
Kein einziger bekannter Truppentransporter und auch keine Fähre besitzt aber ein Passagierabteil mit Außenfenstern. Ihr könnt euch das in der Datenbank ansehen und es ist auch völlig logisch: Das wäre eine unnütze Schwachstelle in militärischen Fahrzeugen. Nur das Cockpit bietet einen Ausblick nach draußen und da haben Rekruten nichts verloren. Wenn ihr euer Schiff beim ersten Anflug sehen wollt, müsst ihr euch etwas anderes ausdenken. Vielleicht einen großzügigen Unteroffizier, der euch eben doch einen Blick ins Cockpit erlaubt, oder einen Bildschirm in der Fahrgastkabine.
Übrigens sind die Lambda-Fähren nur für kleinere Transportaufgaben und meistens für Offiziere bestimmt. Gemeine werden in größere Transporter gequetscht.
(5) Dienstblaster. Im irdischen Militär wird häufig jedem Soldaten gleich zu Beginn seiner Einberufung eine Gewehrnummer zugeteilt (in Deutschland zugleich der hintere Teil seiner Personenkennziffer). Damit ist das Gewehr für jeden Soldaten eindeutig definiert und man kann anhand eines gefundenen Gewehrs auch feststellen, wer der völlig zur Unkenntlichkeit verweste Kamerad im vietnamesischen Dschungel einmal war. Das heißt aber nicht, dass jeder Soldat des Imperiums (oder der Allianz) ständig im Dienst seine Waffe mit sich führt. Ist ja auch im irdischen Militär nicht so; trotzdem beschreibt es jeder gerne als die normalste Sache der Welt. Auch hier gilt: Schaut euch mal die Filme an.
Auf hermetisch abgeschlossenen Raumschiffen ist das Tragen der Waffe nur ausgewählten Personen, z. B. dem Sicherheitspersonal im Dienst, gestattet, in Kampfsituationen vielleicht auch jedem Besatzungsmitglied je nach Befehl des Kommandanten für den Fall einer Kaperung, das wäre dann aber die Ausnahme.
Eliteeinheiten und Offiziere haben noch das Vorrecht, ihre Waffe in der Unterkunft zu verwahren, die meisten regulären Truppen werden sie nach Dienst und Reinigung in einer Waffenkammer wegschließen. Wenn euch also in irgendeiner Situation nicht ausdrücklich klar ist, dass ihr den Dienstblaster ausgehändigt bekamt, dann habt ihr ihn auch nicht dabei.
(6) Das Quartier. Ihr seid Berufsanfänger in einer riesigen Armee. Spieler schreiben am Anfang ihrer Karriere gerne vom "eigenen Quartier" ihres Charakters. Stimmt aber nicht. Ihr werdet in großen Stuben untergebracht, auf imperialen Sternzerstörern bis zu 18 Mann in je einer. Ihr habt dort ein Bett, einen Spind für die Ausrüstung und im besten Fall noch einen Tisch mit Stühlen. Für alle wird der Platz niemals reichen. Ihr putzt euch die Zähne und verrichtet die Notdurft in großen Klosettanlagen bzw. Waschräumen und wenn ihr duschen wollt, bekommt ihr kein Wasser, sondern nur eine Schalldusche. Wasser ist nur für Offiziere. Mehr Platz und weniger Leute im gleichen Quartier genießt man frühestens als Unteroffizier, und auch dann nicht immer.
Frauen werden häufig, aber noch lange nicht immer (Imperium!) von Männern getrennt untergebracht. Sie haben häufig das Glück, in kleineren Quartieren unter zu kommen, mit vielleicht drei oder vier Mann Belegung.
Allesamt seid ihr verantwortlich für die Reinheit eurer Stube. Jeden Morgen und Abend wird das auch ein Unteroffizier überprüfen. Wer aus der Reihe tanzt, bekommt Ärger.
So, dies zum Anfang. Vielleicht fällt ja auch sonst jemandem noch so ein gerne gemachter Fehler ein?
Einige dieser und ähnlicher Themen habe ich übrigens mal (speziell für die CERBERUS) auf dieser Seite thematisiert. Da findet ihr u. a. auch Risszeichnungen der wichtigsten Räumlichkeiten. (Auf großen Sternzerstörern ist vieles natürlich auch gerne mal eine Dimension größer.)
(1) Namensschilder. Uniformen in Star Wars besitzen keine Namensschilder, weder beim Imperium noch bei den Rebellen. Jeder direkte Vorgesetzte kennt seine Untergebenen natürlich irgendwann beim Namen und so lernt man sich dann eben auch kennen. Es geht eben nichts über das altbewährte "Hallo, ich heiße Leia, und du?" Aber niemand kann einfach euren Namen auf der Brust ablesen.
(2) Rangabzeichen. Im Regelwerk erst jüngst korrigiert, möchte ich erwähnen: Mannschaftsdienstgrade tragen nur in Ausnahmesituationen (z. B. in einer besonderen Uniform) ihren Dienstgrad an der Uniform. So sieht man es auch in den Filmen. Normalerweise sind Mannschafter genau wie beim Namensschild anonym und ranglos, das unterste Glied, ob sie nun schon Cm oder LCm sind oder doch erst Recruit. Von der Erfahrung her sind sie alle nah beisammen und einem Offizier sind diese Unterschiede ohnehin egal. Erst Unteroffiziere tragen bei uns Rangabzeichen.
(3) Anrede. Resultiert im Grunde aus (1) und (2). Man weiß gleich, ob man sich etwa auf Augenhöhe befindet, und meistens kennt man sich nach ein paar Tagen ja auch. Ob man sich dann duzt oder siezt, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks und wie gut man sich kennt. Die meisten Rekruten sind in einem Alter, wo man einander ohnehin eher noch duzt, zwischen 18 und 25 Jahren. Deshalb sind auch Mannschaftsdienstgrade normalerweise ziemlich locker und sagen "Du" zueinander.
Der Vorname ist dabei allerdings nicht unbedingt verbreitet. Meistens wird ein Vorgesetzter den Soldaten mit dem Nachnamen (und mit "Sie") ansprechen und der prägt sich deshalb auch den Kameraden und Freunden beim Militär schneller ein. Es ist durchaus üblich, dass Kameraden zu einander "Du, Skywalker" oder "Du, Pellaeon" sagen.
(4) Aussicht aus der Fähre. Beinahe jeder neue Spieler beschreibt in seinem ersten Zug, wie er auf der Stammeinheit ankommt. Er sitzt in einer Fähre und freut sich auf 'sein' neues Schiff. Irgendwie hat er Glück, dass er einen Fensterplatz ergattert hat, und dann kann er sogar einen Blick auf das (immer majestätische!) Raumschiff werfen, ehe er an Bord gelassen wird.
Zonk!
Kein einziger bekannter Truppentransporter und auch keine Fähre besitzt aber ein Passagierabteil mit Außenfenstern. Ihr könnt euch das in der Datenbank ansehen und es ist auch völlig logisch: Das wäre eine unnütze Schwachstelle in militärischen Fahrzeugen. Nur das Cockpit bietet einen Ausblick nach draußen und da haben Rekruten nichts verloren. Wenn ihr euer Schiff beim ersten Anflug sehen wollt, müsst ihr euch etwas anderes ausdenken. Vielleicht einen großzügigen Unteroffizier, der euch eben doch einen Blick ins Cockpit erlaubt, oder einen Bildschirm in der Fahrgastkabine.
Übrigens sind die Lambda-Fähren nur für kleinere Transportaufgaben und meistens für Offiziere bestimmt. Gemeine werden in größere Transporter gequetscht.
(5) Dienstblaster. Im irdischen Militär wird häufig jedem Soldaten gleich zu Beginn seiner Einberufung eine Gewehrnummer zugeteilt (in Deutschland zugleich der hintere Teil seiner Personenkennziffer). Damit ist das Gewehr für jeden Soldaten eindeutig definiert und man kann anhand eines gefundenen Gewehrs auch feststellen, wer der völlig zur Unkenntlichkeit verweste Kamerad im vietnamesischen Dschungel einmal war. Das heißt aber nicht, dass jeder Soldat des Imperiums (oder der Allianz) ständig im Dienst seine Waffe mit sich führt. Ist ja auch im irdischen Militär nicht so; trotzdem beschreibt es jeder gerne als die normalste Sache der Welt. Auch hier gilt: Schaut euch mal die Filme an.
Auf hermetisch abgeschlossenen Raumschiffen ist das Tragen der Waffe nur ausgewählten Personen, z. B. dem Sicherheitspersonal im Dienst, gestattet, in Kampfsituationen vielleicht auch jedem Besatzungsmitglied je nach Befehl des Kommandanten für den Fall einer Kaperung, das wäre dann aber die Ausnahme.
Eliteeinheiten und Offiziere haben noch das Vorrecht, ihre Waffe in der Unterkunft zu verwahren, die meisten regulären Truppen werden sie nach Dienst und Reinigung in einer Waffenkammer wegschließen. Wenn euch also in irgendeiner Situation nicht ausdrücklich klar ist, dass ihr den Dienstblaster ausgehändigt bekamt, dann habt ihr ihn auch nicht dabei.
(6) Das Quartier. Ihr seid Berufsanfänger in einer riesigen Armee. Spieler schreiben am Anfang ihrer Karriere gerne vom "eigenen Quartier" ihres Charakters. Stimmt aber nicht. Ihr werdet in großen Stuben untergebracht, auf imperialen Sternzerstörern bis zu 18 Mann in je einer. Ihr habt dort ein Bett, einen Spind für die Ausrüstung und im besten Fall noch einen Tisch mit Stühlen. Für alle wird der Platz niemals reichen. Ihr putzt euch die Zähne und verrichtet die Notdurft in großen Klosettanlagen bzw. Waschräumen und wenn ihr duschen wollt, bekommt ihr kein Wasser, sondern nur eine Schalldusche. Wasser ist nur für Offiziere. Mehr Platz und weniger Leute im gleichen Quartier genießt man frühestens als Unteroffizier, und auch dann nicht immer.
Frauen werden häufig, aber noch lange nicht immer (Imperium!) von Männern getrennt untergebracht. Sie haben häufig das Glück, in kleineren Quartieren unter zu kommen, mit vielleicht drei oder vier Mann Belegung.
Allesamt seid ihr verantwortlich für die Reinheit eurer Stube. Jeden Morgen und Abend wird das auch ein Unteroffizier überprüfen. Wer aus der Reihe tanzt, bekommt Ärger.
So, dies zum Anfang. Vielleicht fällt ja auch sonst jemandem noch so ein gerne gemachter Fehler ein?
Einige dieser und ähnlicher Themen habe ich übrigens mal (speziell für die CERBERUS) auf dieser Seite thematisiert. Da findet ihr u. a. auch Risszeichnungen der wichtigsten Räumlichkeiten. (Auf großen Sternzerstörern ist vieles natürlich auch gerne mal eine Dimension größer.)